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Newsletter 1/2022 Datum: Newsletter März 2022

Liebe Leserinnen und Leser,

ein wichtiges Erfolgsrezept von „Kultur macht stark“ ist die kollektive Verantwortung der Partner in den Bündnissen in Verbindung mit ehrenamtlichem Engagement. Das betont auch Prof. Andrea Tober, die neue Juryvorsitzende der dritten Programmphase von „Kultur macht stark“ im Interview: „Die Förderung von Gemeinschaft ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wir alle haben es in der Hand, zu gestalten, wie wir zusammenleben wollen, und die jüngeren Generationen mit ‚an Bord‘ zu holen. Die künstlerisch-kreative Auseinandersetzung sehe ich dabei auch als das Üben von Demokratie“, so die neue Juryvorsitzende von „Kultur macht stark“.

Die unabhängige Jury hat Ende März 27 Programmpartner für die dritte Förderphase von 2023 bis 2027 vorgeschlagen. Die bundesweit tätigen Verbände, Vereine und Stiftungen sollen deutschlandweit Projekte der kulturellen Bildung für Kinder und Jugendliche fördern, die ansonsten wenig Zugang zu solchen Angeboten haben. Viele der ausgewählten Einrichtungen sind schon seit 2013 erfolgreich als Programmpartner in „Kultur macht stark“ aktiv, so beispielsweise der Deutsche Bühnenverein, der Bundesmusikverband Chor und Orchester oder der Deutsche Volkshochschul-Verband. Neue Akzente setzen in der dritten Programmphase u.a. „DAGESH-Jüdische Kunst im Kontext“ der Leo Baeck Foundation und der medienpädagogische Verein JFF Jugend Film Fernsehen. In der kommenden Programmphase werden zudem die Kooperationen im schulischen Bereich vertieft. Gezielter als vorher werden „Kultur macht stark“-Projekte auch im Ganztagsschulbetrieb angesiedelt sein: non-formal und außerschulisch, das heißt außerhalb von Unterricht und Bewertung, aber eben in Schulen. „Hier treffen wir unsere Zielgruppe, hier wollen wir präsent sein“, so Andrea Tober. „Ein wichtiger Faktor bei der Auswahl unserer Programmpartner ist auch, dass sie die Vielfalt unserer Gesellschaft widerspiegeln, dass sie Expertise mitbringen für bestimmte Altersgruppen und Kulturformen.“

Dass Künstlerinnen und Künstler sich als Teil einer Gesellschaft verstehen und weltweite Herausforderungen wie etwa den Klimawandel gemeinsam mit vielen Beteiligten auch aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft thematisieren, zeigt unser Quartalsthema „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE). Dabei setzen sie auf innovative Formate der Wissensvermittlung wie Performances, Shows, Kunstinstallationen ebenso wie interaktive Workshops. Diese Herangehensweise begeistert auch Kinder und Jugendliche. BNE will Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigen und jedem Einzelnen ermöglichen, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt besser zu verstehen.

Zum Beispiel im Bremer Projekt „Spiel für die Welt“. Dort haben das Theater Bremen und die beiden Kooperationspartner KlimaWerkStadt und Bürgerhaus Obervieland Kinder dazu eingeladen, sich auf der Bühne auszuprobieren. Das Projekt „Spiel für die Welt“ holt die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele in die Lebenswirklichkeit und macht deutlich, dass sie keine abstrakten Thesen sind, sondern im Hier und Jetzt umgesetzt werden können. 13 Kinder haben sich spielerisch damit beschäftigt, welche Auswirkungen etwa Plastik im Meer hat. Auf der Bühne schlüpften sie in unterschiedliche Rollen und wechselten die Perspektiven: Wie fühlt sich etwa ein Plastikbeutel als Umweltsünder? So entstanden viele spannende Fragen, denen sich die Acht-bis Zwölfjährigen empathisch genähert haben.

Wie spannend das Alltagsthema Müll sein kann, haben Kinder der vierten bis sechsten Klasse der Hans-Fallada-Schule im Berliner Stadtteil Neukölln erlebt. Sie haben sich in Detektivinnen und Detektive verwandelt und verfolgten den Weg des Mülls im Kiez. In der kreativen Auseinandersetzung entwickelten sie auch Ansätze, wie man Müllmengen reduziert. Ihre Ideen, wie Nachhaltigkeit in unseren Alltag eingebunden werden kann, improvisierten sie in kurzen Bühnensequenzen, die sie anschließend mit audio-visuellen Medien weiterbearbeitet haben.

Dass das Ausprobieren und die kreative Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Fragen wichtig sind, betont auch Theaterpädagogin Angela Merl. Für die 2. Vorsitzende des Vereins „Save the World“ ist BNE eine Herzensangelegenheit. Sie engagiert sich unter anderem im nordrhein-westfälischen Arbeitskreis Kinder und Jugendtheater und stellt im Interview künstlerisch-partizipative Projekte vor, in denen sich Kinder und Jugendliche erproben können. Denn „Teilhabe geht über das Zuschauen und Zuhören hinaus“, so die Theaterpädagogin.

Aktiv mitgestalten wollten auch Grundschulkinder im bayerischen Landshut. Dort hat die kommunale Bildungsmanagerin Claudia Weindl gleich zwei BNE-Projekte initiiert, die durch „Kultur macht stark“ gefördert wurden. Für das Projekt „Naturforscher – ein Bach stellt sich vor“ in der Stadt Landshut hat sie die Grundschule St. Nikola und die Stadtbücherei Landshut zusammengebracht. Im Projekt „erLESENE Kräuterwelt“ im Landkreis Landshut schlossen sich die Grundschule Adlkofen und die örtliche Gemeindebücherei zusammen mit der Geschäftsstelle der Bildungsregion Landshut. Grundschulkinder haben analog und digital die Natur in ihrer Umgebung erforscht – und sich dazu entschlossen, auch in Zukunft Verantwortung zu übernehmen.

Lesen Sie mehr darüber, wie kulturelle Bildungsangebote dazu beitragen, unsere Welt ein kleines bisschen besser zu machen. Wir wünschen Ihnen eine inspirierende Lektüre

 Ihr Redaktionsbüro „Kultur macht stark“

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Mit dem Programm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ trägt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zu mehr Bildungsgerechtigkeit in Deutschland bei. Bereits seit 2013 fördert das Programm außerschulische Angebote der kulturellen Bildung für bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche. Von 2018 bis 2022 stellt das BMBF dafür 250 Millionen Euro zur Verfügung, mit denen 29 bundesweit tätige Programmpartner lokale Bündnisse bei der Umsetzung von Projekten unterstützen. „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ ist damit das größte Programm zur Stärkung von Kindern und Jugendlichen durch kulturelle Bildung in Deutschland. „Kultur macht stark“ wird von 2023 bis 2027 in einer dritten Förderphase weitergeführt.

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Unsere Themen

Jury 2023-2027

Stark-Watzinger: Kulturelle Bildung für Kinder leistet einen wertvollen Beitrag

27 Programmpartner für die dritte Phase des Förderprogramms „Kultur macht stark“ ausgewählt

Pressemitteilung vom 28. März 2022.

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Prof. Andrea Tober, die neue Juryvorsitzende der 3. Programmphase von „Kultur macht stark“

Eine kollektive Verantwortung

Professorin Andrea Tober, die neue Juryvorsitzende der 3. Programmphase von „Kultur macht stark“, im Interview.

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Fünf junge Mädchen protestieren mit selbstgebastelten Schildern gegen den Krieg in der Ukraine.

Die Welt zu Gast in Bremen

Die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele für Kinder greifbar machen – das möchte das Projekt „Spiel für die Welt“. Wöchentlich treffen sich Kinder und Theaterpädagoginnen im Bürgerhaus Obervieland, wo das Projekt mit einem Nachhaltigkeitsfest enden soll.

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Filmszene: Ein Mann filmt ein Mädchen im Blumengewand, zwei andere Mädchen helfen mit Mikrofon und Reflektor.

Eine Insel in Neukölln

Die Sorge um den Planeten mit Blick auf das Alltagsthema Müll haben Schülerinnen und Schüler der Berliner Hans-Fallada-Gesamtschule auf kreative Art und Weise aufgegriffen. Das Ergebnis war ein 25-minütiger Film.

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Porträtfoto Angela Merl

Von der Empathie zur Aktion: die Welt etwas besser machen

„Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) ist das Herzensthema von Angela Merl. Ein Gespräch mit der Theaterpädagogin am Theater in Bonn über nachhaltiges künstlerisches Erforschen gesellschaftlicher Themen – spielfreudig, kreativ und intensiv.

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Kinder hocken an einem Bach

Kinder gestalten ihre Umwelt

In Landshut haben Grundschulkinder analog und digital die Natur in ihrer Umgebung erforscht – und sich dazu entschlossen, Verantwortung zu übernehmen. Sie wollen einen Bach von seinem Betonbett befreien und ein Kräuterbeet pflegen.

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