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Bundesbildungsministerin Anja Karliczek besucht „Kultur macht stark“-Projekt in Wuppertal

Bundesministerin Karliczek besuchte den neuen Wuppertaler Leseclub und betonte die Bedeutung der Leseförderung. Mit großem ehrenamtlichem Engagement beteiligen sich „Kultur macht stark“-Projekte wie dieses am Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“.

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek betonte bei der Begrüßung im neuen Wuppertaler Leseclub: „Kinder und Jugendliche, deren Chancen auf Bildung und persönliche Entwicklung durch die Pandemie stark beeinträchtigt waren, brauchen unsere Unterstützung. Dazu leistet auch unser erfolgreiches BMBF-Programm ‚Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung‘ einen Beitrag, und zwar insbesondere für Kinder und Jugendliche, die ansonsten kaum Zugang zu außerschulischen Aktivitäten haben. Mit jährlich bis zu 50 Millionen Euro fördern wir spannende außerschulische Angebote, Ausstellungsbesuche, Theaterworkshops, Leseclubs und vieles mehr. Vor einer Woche haben wir das Programm für weitere fünf Jahre verlängert.“

Um die Folgen der Pandemie für Kinder und Jugendliche bereits in den Sommerferien abzumildern, hat der Bund die Fördermittel für „Kultur macht stark“ zusätzlich aufgestockt. Bereits seit 2013 ermöglicht das Förderprogramm Kindern und Jugendlichen, deren Zugang zu Bildung erschwert ist, gesellschaftliche Teilhabe in Form von außerschulischen Projekten der kulturellen Bildung. So sind inzwischen mehr als 33.000 Projekte erfolgreich durchgeführt worden, mehr als eine Million Teilnehmende profitierten von den Workshops, Kursen oder Ferienfreizeiten. Um Lernrückstände aufzuholen und die persönliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen nach den Einschränkungen zu fördern, hat der Bund das Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ für 2021 und 2022 ins Leben gerufen. Viele Bündnispartner von „Kultur macht stark“ haben kurzfristig für die Schulferien ihr Angebot mit vielen kreativen Projekten erweitert.

Ministerin zu Besuch im neuen Wuppertaler Leseclub
Auch die jüngeren Teilnehmenden des Sommerfests stellten der Ministerin ihre Fragen. © BMBF/Hans-Joacim Rickel

Bundesbildungsministerin lobte Arbeit des Vereins und der Stiftung Lesen

„Leseförderung ist dabei enorm wichtig“, erklärte Anja Karliczek. „Lesen ist eine Basiskompetenz, die jeder Mensch für den Zugang zur Welt und zur vollen Teilhabe an unserer Gesellschaft braucht. Lesen vermittelt Wissen, bildet auch die Persönlichkeit, Lesen öffnet Augen und Herz. ‚Kultur macht stark‘ lebt davon, dass sich Vereine, Bildungs- und Kultureinrichtungen zu lokalen Bündnissen zusammenfinden und passende Angebote vor Ort schaffen. Und dass engagierte Menschen, oft ehrenamtlich, die Projekte durchführen. Der Leseclub Wuppertal ist dafür ein gutes Beispiel.“

Der neue Leseclub wird vom Sozialdiensts katholischer Frauen e. V. Bergisch Land betrieben, der in dem ehemaligen Eisenbahnerviertel auch für das Quartiersmanagement zuständig ist. Um Konflikten zwischen alteingesessenen Bewohnerinnen und Bewohnern und den neu zugezogenen, eher einkommensschwachen Familien vorzubeugen, betreibt der Verein eine Beratungsstelle, die mit dem Leseclub auch einen Anlaufpunkt für die Kinder und Jugendlichen der Siedlung bieten soll.

Sabine Uehlein, Geschäftsführerin „Programme“ der Stiftung Lesen ergänzt: „Lesekompetenz ist die Basis für Bildung und eröffnet neue Perspektiven. In mehr als 450 Bündnissen für Bildung in ‚Kultur macht stark‘ leisten die Leseclubs und media.labs der Stiftung Lesen jede Woche einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Bildung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Besonders während der Corona-Pandemie haben unsere Bündnisse erstaunliche Resilienz und Kreativität bewiesen und den Kontakt zu ihrer Zielgruppe gehalten.“

Enger und intensiver Austausch mit der Ministerin

Bildungsministerin Anja Karliczek kam beim Besuch der neuen Räume und dem anschließenden Nachbarschaftsfest in intensiven Austausch mit den Kindern ebenso wie mit den ehrenamtlichen Bündnisakteuren. Dorothee van den Borre, hauptamtliche Leseclubbetreuerin des Sozialdiensts katholischer Frauen e. V. Bergisch Land, berichtete von den 1:1-Patenschaften, die der Leseclub in den vergangenen Monaten durchgeführt hat. Dabei begleitet eine ehrenamtliche Kraft jeweils ein Kind bei einem Spaziergang und plaudert mit ihm über Geschichten. Mit dabei ist ein Lernbeutel mit Büchern und spielerischen Übungsmaterialien für das Kind. Dorothee van den Borre betonte, wie wichtig das gemeinsame Lesen für die Kinder in dieser für alle herausfordernden Zeit ist: „Besonders wichtig für die Kinder war der persönliche Austausch, über Gefühle in der Pandemie reden zu können. Gemeinsam gelesene Geschichten öffnen ein Tor für solche Gespräche. Die Treffen mit den Ehrenamtlichen waren für einige die einzigen Anlässe, Deutsch zu sprechen. Denn die Schulen waren geschlossen und in den Familien wird oft nur die Herkunftssprache gesprochen.“ Die Ministerin unterstrich den Wert des Ehrenamts und dankte den Bündnispartnern für ihr Engagement, ohne das für den Sozialraum so wichtige Projekte wie der Wuppertaler Leseclub nicht möglich wären. Alle waren sich einig, dass die hier gebotene verlässliche Begleitung für die teilnehmenden Kinder von zentraler Bedeutung ist und sich nachhaltig positiv auf ihre Entwicklung auswirkt. 

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Im neu gegründeten Leseclub SKF e.V. Bergisch Land Wuppertal steht die Vermittlung von Lesemotivation an erster Stelle. Das Projekt der Stiftung Lesen wird gefördert durch das BMBF-Förderprogramm „Kultur macht stark“. Kinder von sechs bis zwölf Jahren erhalten niedrigschwellige Angebote und erfahren, wie vielfältig und aktiv Lesen sein kann. Ermöglicht werden diese Erfahrungen durch die Bündnispartner vor Ort, den Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Bergisch Land und den CVJM Heckinghausen e.V. Sie organisieren die Leseclubs mit großem ehrenamtlichem Engagement. Gefördert durch „Kultur macht stark“ unterstützt die Stiftung Lesen die lokalen Partner durch die Ausstattung mit Büchern und Technik sowie mit Weiterbildungen für die ehrenamtlichen Lesepatinnen und Lesepaten.