Das Potenzial von Musik in der kulturellen Bildung
Keine Kunstform berührt uns so direkt emotional wie Musik. Doch welches Potenzial bieten Singen und Musizieren in der kulturellen Bildung? Drei Programmpartner aus dem Bereich Musik erklären, warum Musikmachen nicht nur die Entwicklung junger Menschen stärkt, sondern auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
„Gemeinsames Singen und Musizieren stärkt die Persönlichkeit – und die Demokratie“
„Chancengleichheit, langfristige Potenzialentwicklung und Vernetzung der Ensembles und sozialen Einrichtungen vor Ort – das ist der Kern unseres Programms. Wir sind überzeugt, dass die bundesweit 100.000 Chöre, Orchester, Musikvereine und Ensembles einen niedrigschwelligen, nahbaren und zugleich qualitätsvollen Zugang zur Musik ermöglichen. Das gemeinsame Singen und Musizieren in den Projekten stärkt Kinder und Jugendliche in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und sozialen Interaktion. So bringen wir jungen Menschen auch demokratisches Handeln näher.“
Theresa Demandt, Stellvertr. Geschäftsführerin Bundesmusikverband Chor & Orchester e.V.
„Für uns ist kulturelle Bildung: Popkultur zum Selbermachen!“
„Musik ist omnipräsent, sie begleitet uns in unserem Alltag. Wir glauben, dass es noch bewegender ist, Musik nicht nur zu konsumieren, sondern selbst zu machen. Dafür stellen wir Kindern und Jugendlichen Profis aus den Popkulturszenen an die Seite, die sie von Social-Media-Plattformen, von Bühnen oder aus Clubs kennen. Feedback und Anleitung sind ein entscheidender Motivationsfaktor– genauso wie die Erfahrung, Gleichgesinnte in den Projekten zu treffen. Für uns ist kulturelle Bildung: Popkultur zum Selbermachen, um eigene Talente zu entdecken, Kompetenzen zu stärken und sich selbst mehr zu (ver)trauen. Dafür braucht es eine gesicherte Finanzierung. Nur so können lokale Angebote nachhaltig aufgebaut und entwickelt werden.“
Christa Dziallas, POP TO GO Projektbüro
„Sie dürfen laut sein, mutig sein und Emotionen zeigen“
„Die Erfahrung des eigenen Musikmachens macht ein Leben reicher. Diese Chance wollen wir jedem Kind und jedem Jugendlichen eröffnen. Laut sein, mutig sein, Emotionen zeigen – das alles ist in der Musik ausdrücklich erlaubt. Musikpädagogische Angebote sind insbesondere für junge Menschen wichtig, die aufgrund ihres familiären, sozialen oder finanziellen Umfelds keinen Zugang zu musikalischer und kultureller Bildung haben. Dazu braucht es begeisterungsfähige und motivierte Fachkräfte, die für die Sache ‘brennen’ und dieses Feuer in den Kindern entfachen. Und getreu dem Motto ‘kurze Beine, kurze Wege’ sollten die Angebote in der Nähe der Kinder stattfinden.“
Dirk Mühlenhaus, Stellv. Bundesgeschäftsführer, Verband deutscher Musikschulen e.V.