Kreativ und fröhlich Sprachbarrieren überwinden
Kreativ sein und dabei Deutsch lernen: 15 aus der Ukraine geflüchtete Kinder wurden im „talentCAMPus“ der Volkshochschule in Castrop-Rauxel dabei begleitet, gestalterisch tätig zu werden. Clowninnen sorgten dabei für gute Laune.
Im „talentCAMPus“ der Volkshochschule in Castrop-Rauxel tasteten sich 15 geflüchtete Jungen und Mädchen aus der Ukraine gemeinsam mit ihren Müttern, spielerisch an die deutsche Sprache heran. Mit bewährten Kooperationspartnern initiierte die VHS das zweiwöchige Projekt in den Osterferien, in dem kreativ gearbeitet und Deutsch gelernt wurde. Ziel war es, den Familien in entspannter Umgebung das Ankommen zu erleichtern und erste Sprachkenntnisse in Deutsch zu vermitteln.
Clowninnen sorgten für entspannte Atmosphäre
Als bei den Bündnispartnern die Idee entstand, den „talentCAMPus“ für Geflüchtete aus der Ukraine anzubieten, kam Melanie Heine, Bereichsleiterin der VHS Castrop-Rauxel, sofort eine Clownin in den Sinn, mit der sie schon häufiger zusammengearbeitet hat. Diese Clownin ist als Klinik-Clownin tätig und verfügt über eine therapeutische Zusatzausbildung. „Sie kann mit traumatisierten Menschen arbeiten und als Clownin nonverbal Sprachbarrieren überwinden. Sie brachte noch zwei Kolleginnen mit ähnlicher Erfahrung mit. Dank ihnen wurden viele Situationen entkrampft und so wurde nichts traurig, peinlich oder unangenehm für die Familien. Die Clowninnen waren immer zur Stelle – gleichermaßen sensibel wie künstlerisch ambitioniert“, sagt Melanie Heine.
Malen und Basteln, Clownerie und Jonglage
In der Werkstatt des Berufsbildungszentrums in Castrop-Rauxel, bastelten, malten oder sägten die Teilnehmenden Holz aus – es entstanden kunstvolle Broschen und Magnete. Zudem probierten sie sich im Improvisationstheater, in der Jonglage und in der Clownerie aus. Nach anfänglicher Unsicherheit entstand bald ein inspirierendes Miteinander. Die Kinder legten ein atemberaubendes Lerntempo hin und erweiterten ihren Wortschatz sehr schnell. „Es war enorm, dass bereits nach kurzer Zeit längere Sätze auf Deutsch gesprochen wurden und wie motiviert die Kids waren“, schildert Melanie Heine. „Und weil es den Kindern gut ging, konnten auch die Mütter durchatmen. Sie entspannten sich, hatten auch mal einige Momente für sich, in denen sie etwas erledigen oder eben selbst ihre Deutschkenntnisse verbessern konnten.“ Am Ende des Ferienprogramms sind Tränen geflossen, die Gruppe mochte sich nicht trennen. Zum Glück waren die Clowninnen erneut zur Stelle und zauberten allen ein fröhliches Abschiedslächeln ins Gesicht.
Bündnispartner arbeiten vertrauensvoll zusammen
VHS-Bereichsleiterin Melanie Heine hat bereits gute Erfahrungen mit den Bündnispartnern Kulturgemeinde Castrop-Rauxel e.V. und „StartPunkt“ der Arbeiterwohlfahrt (AWO) gesammelt: „Wir arbeiten routiniert zusammen. Wir verständigen uns über das Angebot und dann weiß jeder, was zu tun ist. Die Kulturgemeinde übernimmt in der Regel die Werbung und hält Kontakt zu Kunstschaffenden aus unterschiedlichen Sparten. Sie unterstützt uns, indem sie Musikinstrumente verleiht. Über den ‚StartPunkt‘ gewinnen wir den direkten Kontakt zu Kindern und Jugendlichen, die sich in sozialen und finanziellen Risikolagen befinden.“