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Globale Dörfer und gelebte Inklusion

Hinter ProQua liegt ein aufregendes Jahr 2022. Das begleitende Angebot zur Qualitätssicherung der Arbeit der lokalen Bündnisse, konnte wieder analoge sowie auch weiterhin digitale und hybride Veranstaltungen anbieten.

Projektreferentin Heike Herber-Fries blickt gern auf das vergangene Jahr zurück. Die Projektreferentin von ProQua und ihr Team an der Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW in Remscheid konnten sich 2022 über insgesamt acht erfolgreiche Fachkonferenzen freuen, die mal in Präsenz, mal digital und mal in hybrider Form stattfanden.

Wieder Präsenz vor Ort gezeigt

„Es war schön, wieder im Zuge der analogen und hybriden Veranstaltungen durch Deutschland zu touren und Präsenz zu zeigen“, sagt Heike Herber-Fries. Dennoch wurden auch weiter digitale Veranstaltungen angeboten. Grund dafür sei ganz einfach das seit der Pandemie veränderte Teilnahmeverhalten. Diesem hat ProQua Rechung getragen. „Beide Formate – analoge als auch rein digitale haben Vor- und Nachteile, daher werden wir auch zukünftig auf eine gute Mischung setzen“, so Heike Herber-Fries. Als Vorteil analoger Angebote sieht sie die kreative, praxisorientierte Nutzung von Erprobungsräumen sowie den persönlichen Austausch vor Ort. Der Vorteil digitaler und hybrider Formate liege sicherlich in der unkomplizierten Teilnahmemöglichkeit.

ProQua trägt Jahr für Jahr zur programmbegleitenden Qualitätsentwicklung von „Kultur macht stark“ bei und stellt die fachpädagogische Begleitung des Programms sicher. „Wir veranstalten dazu bundesweit eintägige Fachkonferenzen zu Querschnittsthemen, bei denen gelungene Beispielprojekte präsentiert und mit aktuellen Erkenntnissen aus der Forschung zur kulturellen Bildung verknüpft werden.“ Darüber hinaus können in Themenforen auf den Veranstaltungen die Praxisbeispiele vertieft und in einer Abschlussrunde noch offene Fragen des Publikums beantwortet werden. Am Ende der Konferenz findet ein Podiumsgespräch statt. „Diese Bausteine sind auf unseren Fachkonferenzen – mitunter in leicht abgewandelter Form – meist immer zu finden“, so die Projektreferentin.

Die Highlights der Fachkonferenzen 2022

Was hat ProQua und die Akteurinnen und Akteure der kulturellen Bildung in der vergangenen Zeit besonders umgetrieben? Wo gab und gibt es noch Schulungsbedarfe? Die ProQua-Veranstaltungen spiegeln immer auch aktuelle und künftige Herausforderungen wider. Als besonders innovativ hat die ProQua-Projektreferentin 2022 die Veranstaltung „Globale Dörfer bilden: kreativ, kooperativ und vernetzt in ländlichen Räumen“ vor Augen. Diese deckte das Spannungsfeld zwischen gleichberechtigter Teilhabe, Digitalität und ländlichen Räumen auf und war ihrer Zeit gewissermaßen voraus, denn das Querschnittsthema „Ländliche Räume“ wurde 2023 in die neue Förderrichtline von „Kultur macht stark“ aufgenomen. Die hybride Konferenz fand in Göttingen und online statt und beschäftigte sich mit der übergeordneten Fragestellung, welche innovativen Konzepte es braucht, um in ländlichen Räumen kulturelle Bildung zu implementieren. „Wir sehen, dass es hier schwerer fällt, Kinder und Jugendliche zu erreichen.“ Hinzu kommt laut Herber-Fries, dass es dort anders als in Städten oftmals weniger spezialisierte pädagogische Fachkräfte oder Projektpartner für Bündnisse gibt. Auch die fehlende Mobilität von Kindern und Jugendlichen auf dem Land ist eine Herausforderung. ProQua plant daher auch 2023 weitere Qualifizierungsangebote und Fachkonferenzen zu diesem Thema.

Inklusion in der kulturellen Bildung

Als sehr reich an Impulsen und Anregungen beschreibt Heike Herber-Fries auch die Fachkonferenz, die in Leipzig am Theater der Jungen Welt unter dem Titel „Inklusion bereichert: Körper. Performance. Gemeinschaft. Menschenrecht!“ stattfand. Die Veranstaltung setzte sich mit der Frage auseinander, was bei einer inklusiven kulturellen Bildung künftig mitgedacht werden muss. Es wurden neue inklusive Ansätze und Methoden vorgestellt, die eine gleichberechtigte und barrierefreie Teilhabe für möglichst viele Menschen ermöglichen. Dafür lieferte eine taubstumme Schauspielerin interessante Einblicke in die inklusive Arbeit des Kinder- und Jugendtheater-Ensembles „Leute wie die“. Ihr Videovortrag und die sich anschließende, angeregte Diskussionsrunde wurde von einer Gebärdensprachdolmetscherin live übersetzt. „Das Theater der Jungen Welt in Leipzig hat einen Schwerpunkt im Bereich Inklusion. Dort ist auch das theaterpädagogische Angebot ,Club LABA‘ beheimatet, wo Menschen mit und ohne Behinderung zusammenkommen“, berichtet Heike Herber-Fries. Der Ort der Fachkonferenz sei also der ideale Erprobungsraum gewesen, um zu erleben, welche künstlerischen Ausdrucksformen – wie zum Beispiel Gebärdenchor oder Rollstuhltanz – durch inklusive Projekte entstehen können.

Klare Schwerpunkte und aktuelle Trends

Was ProQua dieses Jahr an Veranstaltungen anbietet, können Interessierte in Kürze auf der Website (siehe Infokasten) erfahren. Bei den Fachkonferenzen werden wie immer klare inhaltliche Schwerpunkte gesetzt und aktuelle Trends aufgenommen. „Digitalität, Diversität, Inklusion und ländliche Räume – das sind die Themen, bei denen wir ganz klar Bedarfe erkennen bei den Akteurinnen und Akteuren der kulturellen Bildung“, stellt Frau Herber-Fries fest.

Teilnehmende der Fachkonferenzen, aber auch andere Interessierte können darüber hinaus jederzeit auf den Materialpool der ProQua-Website zugreifen. Über die Volltext- oder Schlagwörtersuche finden sie dort viele hilfreiche Tipps und Hinweise: von der Anleitung, wie eine Stellenanzeige für Ehrenamtliche geschrieben wird, über Praxisbeispiele aus „Kultur macht stark“ bis hin zu Ergebnissen, Videomitschnitten und Materialien aus den Konferenzen.

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Das Jahresprogramm der Fachkonferenzen und den Materialpool finden Sie auf der Website von ProQua. Ebenso können Sie sich dort für einen Newsletter anmelden.