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Vier Dinge, die wir über inklusive kulturelle Bildung gelernt haben

Wie gelingen kulturpädagogische Projekte, bei denen junge Menschen mit und ohne Behinderungen oder Lernschwächen zusammenkommen? Im vergangenen Quartal sprachen wir dazu mit Fachleuten aus Praxis und Wissenschaft. Folgendes haben wir gelernt:

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1. Zentrale Barrieren kennen Betroffene selbst am besten

Am schnellsten lassen sich Barrieren aufspüren, wenn diejenigen gefragt werden, die es betrifft. Auf überraschende Hürden in einem Hamburger Freizeitpark stießen auf diese Weise Teilnehmende des inklusiven Theaterprojekts „Barrieren“. Wie die Kinder und Jugendlichen die fehlende Teilhabe gemeinsam mit dem Publikum in einer interaktiven Life-Performance überwanden, lesen Sie in unserer Reportage.

2. Unterschiede können beflügeln

Mit Schwierigkeiten konstruktiv umgehen – darin sind Menschen mit Behinderung manchmal deutlich geschulter als andere. Diese Erfahrung macht zumindest Corinna Mindt, Projektleiterin bei tanzbar_bremen, immer wieder in ihren inklusiven Tanzgruppen. Besonders lehrreich für alle kann sich das auswirken, wenn körperliche und kognitive Unterschiede nicht nur anerkannt werden, sondern diese auch kreativ das Projekt mitformen. Wie das aussehen kann, erzählen Corinna Mindt und tanzbar-Tänzer Till Krumwiede im Doppelinterview.

3. Inklusive Gruppen sind ein Motor für Neues

Bestehende kulturelle Angebote für Kinder oder Jugendliche mit Behinderungen zu öffnen, ist gut. Noch spannender ist es oft, in einer inklusiven Gruppe gemeinsam etwas ganz Neues zu entwickeln – wie etwa im Theaterprojekt „Welten begegnen sich“. Gehörlose und hörende Kinder und Jugendliche lernten in den gemeinsamen Proben, sich über Körpersprache auszudrücken und zu unterhalten. Auf der Bühne vermittelten sie das Wesentliche, ganz ohne viele Worte dabei zu verlieren. Mehr dazu lesen Sie in unserer Reportage.

4. Teilhabe zu schaffen, erfordert Kompetenz und Mut

Wer mit Kindern und Jugendlichen erfolgreich in inklusiven Gruppen arbeiten möchte, braucht Fachwissen über Beeinträchtigungen und Mut für Neues. Das resümiert die Musikpädagogin Irmgard Merkt im Interview. Sie rät dazu, Wissen über Geschichten zu vermitteln und dafür zu sorgen, dass sich in den Gruppen alle gut im eigenen Körper fühlen und auch untereinander in Kontakt kommen. Eine solche Atmosphäre bietet Teilnehmenden die Chance, ungeahnte Talente zu entdecken. Davon profitieren zum Beispiel auch die Schülerinnen und Schüler mit Lernschwächen in einem Trommelkurs in Stendal, wie unsere Reportage veranschaulicht.