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Da steckt Girlpower drin

Bei der „1. KinderRevue“, einem „Kultur macht stark“-Projekt in Frankfurt (Oder), hatte die Mädchenband Self-Control 2017 einen ihrer ersten großen Auftritte. Seitdem erobern die fünf Nachwuchstalente eine Bühne nach der anderen.

Kaum zwei Jahre ist es her, da traten die Mitglieder der gerade gegründeten Mädchenband Self-Control im Casting für die „1. KinderRevue“ vor die Jury. Hans-Jörg Laurisch, musikalischer Leiter der Fanfarengarde Frankfurt an der Oder, erinnert sich noch genau. „Die Mädchen waren noch recht schüchtern. Aber als sie dann ihren Song spielten, war die Jury gleich Feuer und Flamme.“ Das Casting war Teil eines „Kultur macht stark“-Projekts, das die Frankfurter Fanfarengarde im Frühjahr 2017 gemeinsam mit der Astrid-Lindgren-Grundschule und dem Hort „Coole Kiste“ initiiert hatten. Mit einem Coaching durch Musik-Profis und zwei Auftritten in der Frankfurter Konzerthalle wollte das Bündnis junge Frankfurter Talente entdecken und fördern, von der Trommel-Kombo bis zur Solo-Sängerin, ob mit oder ohne musikalische Vorbildung. Gefördert wurde das Projekt durch die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung, Programmpartner bei „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“.

Talente brauchen eine Bühne

Seit den Auftritten von Self-Control in der ausverkauften Konzerthalle ist viel passiert. Die Band ist selbstbewusster und vor allem bekannter geworden – in Frankfurt, aber auch darüber hinaus. Hans-Jörg Laurisch freut sich, dass das Projekt dazu ein entscheidendes Stück beigetragen hat. „Es nutzt nichts, im stillen Kämmerlein zu proben. Man braucht Öffentlichkeit, man braucht eine Bühne, um wahrgenommen zu werden.“ Auch Melanie, die von Anfang an bei Self-Control dabei ist, hat die Teilnahme viel gebracht: „Die Tipps der Profi-Musiker, wie man sich auf der Bühne verhält und mit der Technik umgeht, haben uns sehr geholfen. Dadurch sind wir sicherer geworden.“ Die heute 16-Jährige spielt neben Bandkollegin Franziska Gitarre und seit Kurzem auch E-Bass.

Alles außer Herzschmerz

Inzwischen läuft es richtig gut für die fünf Mädchen. Ihr ehrenamtlicher Manager Norbert Leitzke, der wie Hans-Jörg Laurisch seit Jahrzehnten in der Frankfurter Kinder- und Jugendarbeit aktiv ist, erhält Anfragen über Anfragen: „Diesen Sommer könnten wir jeden Tag einen Auftritt haben. Aber weder Familie, Freunde noch die Schule sollen zu kurz kommen“, sagt der 67-Jährige. Gut gefüllt ist der Terminkalender trotzdem: Für Mitte März planen Self-Control ihr erstes eigenes Konzert. Im April treten sie beim Finale des Förderpreises der Eisenhüttenstädter Axel-Titzki-Stiftung für junge Musiktalente an. Im Mai spielt die Band auf zwei Volksfesten in Frankfurt. Und für November wurden sie als Vorband beim Konzert einer Rammstein-Coverband engagiert – sozusagen als Kontrastprogramm. Denn die Band singt vor allem Pop-Balladen, getragen von der tiefen Stimme von Frontfrau Natalie.   

Aber kitschig soll ihre Musik nicht sein: „In unseren Liedern geht es um Erlebnisse aus dem Alltag, um Naturbeobachtungen und Gefühle, die uns beschäftigen. Aber auf keinen Fall um Liebe und Herzschmerz“, betont Melanie. Die Texte schreiben Sängerin Natalie und Keyboarderin Isabel auf Englisch, Isabel schlägt auch die Melodien und Arrangements vor. In den wöchentlichen Proben feilen sie dann gemeinsam an ihren Titeln. Die eine oder andere Diskussion bleibt da nicht aus. „So sind wir auch auf den Band-Namen Self-Control gekommen – bei fünf Mädchen gibt es oft fünf Meinungen, da braucht es schon Selbstbeherrschung“, erklärt Melanie. Aber Jungs in der Band, da sind sich alle einig, brauchen sie nicht.  

Vorbild sein für andere

Schlagzeugerin Charlotte ist erst seit einem halben Jahr dabei. Das Spielen in der Band ist für die 15-Jährige etwas ganz Besonders: „Über die Musik können wir unser Inneres ausdrücken“, sagt sie. Von dieser Erfahrung wollen die fünf Mädchen jetzt anderen jungen Menschen berichten und ihnen Lust auf Musik machen. Gemeinsam mit Manager Leitzke und Hans-Jörgen Laurisch planen sie, bei kleinen Auftritten an mehreren Schulen mit Jungen und Mädchen ins Gespräch zu kommen. Dabei möchten sie auch für eine Teilnahme an der mittlerweile dritten Talente-Revue im September werben. Nicht zuletzt, um die Unterstützung, die sie selbst über „Kultur macht stark“ erhalten haben, ein Stück weit zurückzugeben.

Info

Mehr Infos rund um die Band, Berichte über Auftritte und viele Videos zum Reinhören gibt es auf self-control.band.

Über die Möglichkeiten einer Förderung durch die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung im Projekt „Künste öffnen Welten“ können sich Interessierte unter www.kuenste-oeffnen-welten.de informieren.