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Weitere Gute-Praxis-Beispiele

Niedrigschwellige Angebote 

Förderer: BAG Spielmobile e. V.

Vor etwas mehr als zehn Jahren ist der Menzelplatz in Bayreuth von einer verwilderten Grünfläche zu einem Begegnungsraum für die Anwohnerinnen und Anwohner geworden. Es gibt einiges an Freizeit- und Unterstützungsangeboten: Auf dem Allwetter-Spiel- und Sportplatz können Kinder und Jugendliche sich austoben. Ein Beratungs- und Servicepunkt bietet Angebote für Familien oder für Geflüchtete, und in einem von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) betriebenen Café können alle zu günstigen Preisen eine Tasse Kaffee genießen.

Der Menzelplatz ist also gut bekannt und eignet sich optimal, um ein niedrigschwelliges Angebot zu etablieren. Das erkannte auch ein Bündnis aus „wundersam anders e. V.“, verschiedenen Flüchtlingsinitiativen und der Bayreuther Caritas. Einmal pro Woche konnten Kinder des Stadtteils an einem Spielmobil fantasievolle Spiele und Kreativangebote ausprobieren. Die Angebote zeichneten sich durch einen hohen Aufforderungscharakter aus, der Kinder und Jugendliche unabhängig von Sprache und Herkunft erreichte. Denn eines spielt keine Rolle, wenn sich alles ums Spiel dreht: sprachliche Grenzen. 

Das Umsetzen von Projekten 

Förderer: Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren e. V.

Oper – das ist wahrscheinlich nicht die erste Sparte, an die man denkt, wenn es darum geht, wie Kinder sich künstlerisch ausprobieren und ausdrücken können. Ist Oper nicht zu kompliziert, zu bürgerlich, nicht zeitgemäß genug für Projekte kultureller Bildung?

Dass das Vorurteile sind und Kinder Oper können, stellte ein Bündnis aus dem Opernale e. V., einer Musikschule und einer Grundschule mit einem tollen Projekt unter Beweis. In einem regelmäßigen Kurs und Workshop entwickelten Grundschülerinnen und Grundschüler eine komplette Opern-Aufführung von der Geschichte übers Bühnenbild bis zur Aufführung. Sogar die Instrumente, die zum Einsatz kamen, bauten die Kinder selbst. Zum Abschluss luden sie zur Aufführung von „Ein teuflisch guter Engel“ ein, nach der die fantasievollen Engel-Skulpturen versteigert wurden. Eltern steuerten Kuchen bei; vom Erlös sollte das Schulklavier gestimmt werden. Der ganzheitliche Ansatz und die Einbindung der Kinder trugen zu einer starken Identifikation der Teilnehmenden mit dem Stück bei. Unterstützt wurden sie von einem professionellen und erfahrenen Team, das aus einer Regisseurin, einer Musikpädagogin, einem Kirchenmusiker und einer bildenden Künstlerin bestand. 

 

Vernetzung mit kommunalen Strukturen

Förderer: Bundesvereinigung Kultureller Kinder- und Jugendbildung

Kulturelle Bildung bietet Jugendlichen eine Möglichkeit, sich auf tiefgehende und ausdrucksvolle Weise mit ihrer Identität zu beschäftigen. Diese Chance nutzten die Teilnehmenden des „open art lab“ im Ruhrgebiet und stellten die Frage „Wer bin ich?“ ins Zentrum verschiedener Workshops, in denen sie mit unterschiedlichen künstlerischen Techniken arbeiteten.

Für die beteiligten Bündnisakteure – eine Gesamtschule, das Projekt „Arbeit und Leben Oberhausen“ und den Medienbunker aus Duisburg-Marxloh – bot kulturelle Bildung die Möglichkeit, die Vernetzung mit kommunalen Strukturen zu stärken. Eine Kulturagentin begleitete die Bündnisarbeit vor Ort, die sowohl aus Bundes- als auch aus kommunalen Mitteln gefördert wurde. Durch die Nähe zur Kommune konnten außerdem prominente Orte für die Abschlusspräsentation gefunden werden, und die Öffentlichkeitsarbeit wurde erleichtert. 

 

Nachhaltigkeit der Bündnisarbeit

Förderer: Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler e. V.

Im Zentrum von „Kultur macht stark“ stehen bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche. Für viele Träger kultureller Bildungsangebote ist das erst einmal eine neue Zielgruppe und oft auch eine Herausforderung. Doch häufig ergeben sich Win-win-Situationen, denn die unterschiedlichen Einrichtungen und Institutionen, die ein Bündnis bilden, können voneinander lernen. 

Für das Projekt „Ich bau mir eine bunte Zukunft“ im Rahmen von „Kultur macht stark“ bildeten fünf Akteure in Staßfurt ein gemeinsames Bündnis. Initiiert wurde das Projekt durch die Stiftung Schloss Hohenerxleben. Die Goethe-Grundschule in Staßfurt stellte einen Raum zur Verfügung, den die Kinder nach ihren Vorstellungen gestalten konnten – fern vom sonstigen Schulunterricht. Weitere Bündnispartner waren die Stiftung Staßfurter Waisenhaus und der Hort des katholischen Kinderhauses St. Martin, die das Projekt bei den Kindern bekannt machten. Eine ortsansässige Firma unterstützte das Projekt zudem mit Materialspenden. 

Die drei Bündnispartner hatten zuvor noch nicht zusammengearbeitet, aber der Bündnisansatz ging auf: Die Partner stimmen sich jetzt auch in anderen Kontexten ab und besprechen neue Projekte. Es ergeben sich manchmal auch neue Perspektiven auf die teilnehmenden Kinder, die sich beim freien Malen anders zeigen als in der Schule. Und schließlich: Die Bündnispartner haben mehrere Anträge in „Kultur macht stark“ gestellt und bewilligt bekommen.